Aaron Nimzowitsch
Nimzowitsch, Aaron (1886–1935). 1905–07. Baltischdänischer Schachgrossmeister und Schachschriftsteller, Verfasser der zeitlosen Klassiker «Die Blockade» (1925), «Mein System » (1925) und «Die Praxis meines Systems» (1929), war zwischen Oktober 1905 und Oktober 1907 während drei Semestern an der Universität Zürich für philosophische und mathematische Vorlesungen eingeschrieben. Ob und wie fleissig er den Unterricht besucht hat, steht allerdings auf einem anderen Blatt...
Mehrmals reiste Nimzowitsch jedenfalls für internationale Turniere ins Ausland, nahm aber auch am Zürcher Winterturnier 1905/06 teil, wo der bereits berühmte Jungmeister allerdings Arnold Aurbach den Vortritt lassen musste. Von Jahresbeiträgen und Turniereinsätzen scheint der genialische Nimzowitsch befreit worden zu sein, dafür wird er 1907 als Spender von 5 Franken aufgeführt – möglicherweise ein freiwilliges Eintrittsgeld für das Winterturnier.
Nimzowitsch, der einer der stärksten Grossmeister der zwanziger Jahre werden sollte und sich gar Hoffnungen auf die Weltmeisterschaft machen durfte, führte schon zu seinen Zürcher Tagen eine scharfe Klinge, wie mehrere pikante Partien und Kombination belegen.
Als Nimzowitsch 1931 und dann erneut 1934 zum Zürcher Turnier in die Schweiz zurückkehrte, erinnerten sich manche Zeitgenossen amüsiert an den exzentrischen Jüngling, der ihnen schon viele Jahre früher die Figuren nur so um die Ohren geschlagen hatte (vgl. S. 42 f.).